Top 10 Kamerazubehör 2023

Johannes Gebhardt • Feb. 19, 2023

Top 10 Kamerazubehör 2023


Es ist geschafft! Die erste Kamera wurde erworben, meistens mit einem Kit-Objektiv dazu, und du ziehst los in die große weite Welt um diese mit deiner Kamera neu zu entdecken! Alles ist neu und macht unendlich Spaß, jedes Foto entfacht das Feuer in dir ein bisschen mehr. Doch schnell merkst du: „irgendwas fehlt“. Um diese Leere zu füllen (oder mangelnde Kompetenz zu kompensieren) beginnst du also, dich nach Verbesserungen und Zubehör für deine geliebte Kamera umzusehen.


Denn nicht die Kamera ist schuld an verwackelten oder schlechten Fotos, das fehlende Equipment ist natürlich der Schuldtragende! Deswegen sehen die Bilder von Profis ja auch so gut aus, da diese den Luxus genießen, mit Profiequipment zu arbeiten!


Spaß beiseite, Zubehör hat in den meisten Fällen nichts mit der Verbesserung eurer Bilder zu tun. Hierfür benötigt es Übung und das richtige „Auge“ für Komposition und Zusammenstellung. Nichts desto trotz kann gutes und durchdachtes Zubehör den Weg zum perfekten Foto deutlich erleichtern. Wie schon ein altes Sprichwort sagt, braucht man stets das richtige Werkzeug für den richtigen Job.


Da Fotografie auch nicht mehr als ein Handwerk ist, möchte ich euch heute meine Top 10 Werkzeuge für Foto und Video präsentieren!


Fangen wir also direkt an.



1. Objektive

Insofern man in den Genuss kommt, einen Kamerabody mit Wechselobjektiv zu nutzen, sind für mich Objektive die beste Art, sein erstes Geld in Kameraequipment zu investieren. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, da man an dieser Stelle bereits Unmengen an Geld ausgeben kann, ohne dabei wirklichen Mehrwert zu bekommen.


Daher eine kurze Objektivkunde anhand meiner Sony Alpha 7 III


Was ist das richtige Objektiv für meinen Sensor?

Beim Kauf eines Objektivs muss zunächst darauf geachtet werden, dass es für die richtige Sensorgröße bestimmt ist. Bei Sony (und bei den meisten anderen Herstellern) gibt es grob zwei Sensorgrößen: APS-C und Vollformat. APS-C ist hierbei der kleinere Sensor, Vollformat der größere.


Was bedeutet das für mein Objektiv?


Objektive für APS-C sind deutlich günstiger als Objektive für Vollformat. Bei Sony-Objektiven bedeutet dies konkret, dass markeneigene Objektive im Topbereich um die 1000 € kosten (z.B. Sony SEL 16-55 f2.8G). Vollformat-Objektive hingegen kosten gut und gerne das doppelte (äquivalent Sony FE 24-70 f2.8 GM – 2400 €). Es gibt bei beiden Formaten jedoch deutlich günstigere Modelle, meistens von anderen Herstellern, die ebenfalls herausragende Ergebnisse erzielen. Dazu später mehr.


Die Vollformat-Objektive von Sony sind mit dem Kürzel „FE“ im Produktnamen gekennzeichnet, die APS-C Objektive mit dem Kürzel „E“.


Zoomobjektiv oder Festbrennweite?

Genauso könnte ich fragen – Henne oder Ei? Im Großen und Ganzen kommt es hierbei auf die Präferenzen und den Einsatzzweck des Objektivs an.


Zoomobjektive sind deutlich variabler in der Handhabung, da durch eine kleine Drehung am Einstellungsrad eine Vielzahl an Brennweiten (z.B. 20-70mm) abgedeckt werden kann. Das ermöglicht vor allem Einsteigern, mit verschiedenen Brennweiten zu experimentieren, bevor sie anschließend einen nicht unerheblichen Geldbetrag in den Kauf einer Festbrennweite investieren. Außerdem kann man ganz easy mit dem Objektiv zoomen und muss nicht überall hinlaufen.


Nachteile eine Zoomobjektives ist oftmals die schwächere Lichtleistung (zumeist maximale Blendenöffnung f2.8), welche die Objektive besonders in dunkleren Umgebungen im Vergleich zu Festbrennweiten schlechter dastehen lässt. Besonders günstigere Zoomobjektive haben einen variablen Blendenöffnungsbereich von z.B. f4,5 bei geringstem Zoom bis f6.3 bei komplettem Zoom. Hochwertige Zoomobjektive behalten ihre maximale Blendenöffnung über den gesamten Zoombereich bei (zumeist f2.8).


Festbrennweiten bestechen wiederum durch ihre hohe Bildqualität und zumeist größerer maximaler Blendenöffnung. Hierdurch kann ein deutlich feineres Bokeh (Hintergrundunschärfe) als mit einem Zoom-Objektiv erreicht werden. Daher finden Festbrennweiten zumeist Anwendung in Portraitfotografie bzw. Eventfototgrafie.


Nachteile einer Festbrennweite sind logischerweise die Restriktion auf eine einzige Brennweite (z.B. 35mm), welche die Bildkomposition manchmal erschweren.

Gleichzeitig kann dies jedoch auch als Vorteil gesehen werden, da man hierdurch als Fotograf gezwungen ist, mit den Restriktionen kreativ umzugehen und neue, bislang unbekannte Blickwinkel zu entdecken.

Genauso wie Einsteigern oftmals empfohlen wird, in Schwarz-Weiß zu fotografieren, um sich nicht von den Farben ablenken zu lassen, würde ich jeden Einsteiger empfehlen, einmal eine Woche nur mit einer Festbrennweite zu fotografieren, um so Bildkomposition und -zusammenstellung besser zu verstehen. Eine beliebte Festbrennweite ist hierbei das 50mm, da dieses grob dem menschlichen Sichtfeld entspricht. Viele Kamerahersteller haben aus diesem Grund ein preisgünstiges „Nifty Fifty“ in ihrem Lineup, also ein günstiges 50mm Festbrennweiten-Objektiv. Nahezu legendär ist das Canon EF 50mm f1.8, welches neu gerade einmal 130 € kostet und eine herausragende Bildqualität für Canon APS-C Sensoren liefert.


Ich selbst nutze eine Mischung aus Zoom-Objektiven und Festbrennweiten. Für Vollformat besitze ich ein Tamron 28-75mm f2.8 und ein Sony FE 85mm f1.8 als Portraitobjektiv. Im Bereich APS-C besitze ich ein 18-50mm Sigma Contemporary Zoomobjektiv.


Welche maximale Blendenöffnung?

Auf diese Frage gibt es eine klare Antwort: neues Objektiv. Gute Objektive sind eine Geldanlage, die kaum an Wert verlieren. Ein hochwertiges Objektiv heute ist auch noch hochwertig in 10 – 15 Jahren. Im Bereich der Objektive hat sich an der Technik in den vergangenen Jahrzehnten wenig getan. Deshalb erfreuen sich hochwertige Objektive von vor 10 Jahren auch heute noch großer Beliebtheit.


Kamerabodys empfehle ich nur zu tauschen, wenn die Leistung desselbigen nicht mehr den Anforderungen entspricht. Beispielsweise wenn der Autofokus zu langsam wird oder die Aufnahmequalität nicht ausreicht. Gerade im Bereich der Kamerabodys tut sich viel auf dem Markt und jedes Jahr gibt es neue Modelle, die das Vorjahresmodell überflügeln. So sind Kamerabodys von vor 10 Jahren heutzutage nahezu antik, während Objektive aus dieser Zeit heute noch problemlos genutzt werden können.


Also erst upgraden, wenn es wirklich notwendig ist!


Wie teuer darf mein Objektiv sein?

Gerade bei Objektiven ist preislich nach oben alles offen. Ob man dadurch auch deutlich bessere Bildergebnisse erzielt, sei einmal dahingestellt.


Gerade die „sexy“ Objektive, bei Sony gekennzeichnet durch das Kürzel „GM“ für die G-Master-Serie, stellen den feuchten Traum für jeden Fotografen dar. Was jedoch nicht so traumhaft ist, ist der Preis. Dieser bewegt sich oftmals jenseits der 2000 €. Gerade im Hobbybereich sind das Investitionen, die sich rechtfertigen müssen.


Was also tun? Ich empfehle, sich entweder im preisgünstigeren Segment der Eigenmarke (z.B. Sony) oder bei anderen Herstellern umzusehen.


Ein Beispiel: du bist auf der Suche nach einem Standard-Zoomobjektiv für eine Sony Vollformat-Kamera. Hier empfiehlt sich der Zoom-Bereich von 24-70mm, welcher in diesem Bereich, wie der Name schon andeutet, der Standard ist.


Bei Sony selbst gibt es das Topmodell Sony FE 24-70mm f2.8 GM II, welches mit happigen 2400 € ein ordentliches Loch in die Kasse reist. Gleichzeitig bietet Sony seit neuesten ein FE 20-70mm f4 G (ohne Master) an, welches zwar „nur“ 1600€ kostet, aber an Lichtstärke deutliche Einbußen hinnimmt. Beide Objektive sind herausragend verarbeitet und ein Genuss zu fotografieren, allerdings mit jeweils einem Preisschild jenseits der 1500€ auch ordentlich teuer.


Daher hilft es definitiv, sich auch bei der Konkurrenz umzusehen! In besagtem Bereich gibt es beispielsweise für Sony zwei relevante Alternativen.


Zunächst sei hier das Sigma 24-70mm f2.8 DG DN Art zu nennen, welches mit 1200 € die gleiche Lichtstärke wie das GM von Sony für den halben Preis bietet. Die Art-Kennzeichnung im Produktnamen steht bei Sigma für die hochwertigste Produktvariante. Das Objektiv ist top bewertet und bietet eine Bilddarstellung, die dem GM von Sony in fast nichts nachsteht.


Wer es noch günstiger möchte, sieht sich bei Tamron um. Deren 28-75mm f2.8 di III VXD G2 schlägt mit gerade einmal knapp 900 € nochmals deutlich weniger zur Buße als die Objektive von Sony und Sigma. Hierbei erreicht das Objektiv bei gleicher Lichtleistung ähnlich gute bis gleichwertige Bilddarstellung wie die zuvor genannten Objektive, für ein Drittel des Preises.

 

Abstriche muss man lediglich bei den verarbeiten Materialien machen. Während das GM von Sony durchgehend mit robustem Aluminium glänzt, ist das Tamron mit hochwertigen Kunststoffen gebaut. Nichts desto trotz lässt es sich einwandfrei bedienen und lässt gerade bei der Verarbeitungsqualität keine Wünsche offen.


Ich selbst nutze das Tamron 28-75mm und bin äußerst zufrieden. Der Aufpreis von 1500 € zum GM-Objektiv von Sony ist für mich nicht gerechtfertigt. Vor allem vor dem Hintergrund, dass ich mir für die Preisdifferenz noch ein 70-180mm f2.8 von Tamron oder ein 70-200 f4 von Sony kaufen könnte und immer noch Geld übrighätte.



Fazit

Auch andere Mütter haben schöne Töchter! Gerade im Bereich der Objektive locken natürlich die markeneigenen Objektive mit ihrer tollen Verarbeitung und herausragenden Bilddarstellung. Gleichzeitig bieten Drittanbieter wie Sigma und Tamron oft ebenso herausragende Objektive für den Bruchteil des Preises an. Die Entscheidung liegt also bei dir.



Für alle weiteren Fragen, sprich Brennweite, maximale Blendenöffnung etc. muss man sich selbst die Frage stellen, für was man das Objektiv braucht und ob es dafür das richtige Werkzeug ist.


Ich hoffe meine Ausführungen helfen dir dabei, dich für das richtige Objektiv zu entscheiden!


2. Speicherkarten

Die besten Bilder und Video nützen nichts, wenn sie nirgends gespeichert werden. Daher stellt sich unweigerlich die Frage, welche Speicherkarten man nutzen sollte bzw. wie groß diese sein sollen.

Hauptmerkmale einer Speicherkarte

Die Hauptmerkmale für eine Speicherkarte sind

-      Format

-      Speichergröße

-      Schreibgeschwindigkeit

-      Schreibgeschwindigkeitsklasse

-      Videogeschwindigkeitsklasse


Beispiel

Aber lasst uns das zusammen Anhand einer bekannten und beliebten Speicherkarte einmal erläutern.


SanDisk Extreme Pro SDCX UHS-I 128GB V30 200 MB/s U3

 

Was ein absurder Name, wenn man ihn das erste Mal liest. Aber eines nach dem anderen!


SanDisk                     -          Hersteller

Extreme Pro              -          Artikelbezeichnung

SDXC                          -          Speicherkartenformat

UHS-I                          -          Schreibgeschwindigkeitsklasse

128GB                        -          Speichergröße

V30                             -          Videogeschwindigkeitsklasse

200 MB/s                   -          Lesegeschwindigkeit

U3                               -          Geschwindigkeitsklasse (analog Videogeschwindigkeitsklasse)



Hersteller

Deine Fotos und Videos sind dein Werk, das Ergebnis deiner Arbeit! Daher empfehle ich dringend, nur Speicherkarten von namhaften Herstellern zu kaufen. Es gibt nichts Ärgerliches wie der komplette Datenverlust aufgrund einer SD-Karte mit Fehlfunktion.


Tipp: Euer Kamerabody sollte Dual-Speichern unterstützen. Meine Sony Alpha 7 III besitzt zwei Speicherkartenslots, welche jedes aufgenommene Bild auf je einer SD-Karte speichern. So minimiert sich die Wahrscheinlichkeit eines Gesamtdatenverlustes auf ein Minimum!


Herstellerempfehlungen: SanDisk, Samsung, Lexar, PNY


Speicherkartenformat

Informiert euch bitte, welche Speicherkarte eure Kamera unterstützt. Gängige Formate sind SDXC, Mini SD und Micro SD. Kameras verwenden zumeist SDCX, Handys und Actioncams meistens Micro SD.


Schreibgeschwindigkeitsklasse

Die Schreibgeschwindigkeitsklasse ist in zwei Klassen Unterteilt. UHS-I und UHS-II.


UHS steht hierbei für ultra high-speed bus, was für das Interface zwischen Karte und Kamera steht. Essentiell unterscheiden sich beide Kartenklassen durch die Anzahl der Connectorreihen an der Rückseite der Karte. Eine UHS-I Karte besitzt eine Reihe, eine UHS-II besitzt zwei Reihen, welche aufgrund der größeren Transferfläche eine schnellere Datenübertragung ermöglicht.


Eurer Kamera muss die Nutzung einer UHS-II Karte spezifisch unterstützen, um von deren Vorteile Gebrauch machen zu können.


UHS-II sind daher auch etwas teurer als UHS-I Karten. UHS-II Karten haben eine potentielle maximale Schreibgeschwindigkeit von 312 MB/s, UHS-I Karten wiederum nur etwa 104 MB/s.


Gerade in Kameras, die natives 4K in LOG aufnehmen, ist daher eine UHS-II Karte zu empfehlen!


Tipp: bei meiner Sony Alpha 7 III mit Dual Speicherfunktion nutze ich eine UHS-II Karte im Hauptslot zum Speichern von RAW-Dateien, im Zweitslot eine UHS-I Karte auf der alle Dateien in JPEG gespeichert werden


Speichergröße

Die Speichergröße ist dem Einsatzzweck anzupassen. 4K-Videomaterial und RAW-Dateien benötigen einiges an Platz, insbesondere bei Kameras mit einer hohen Auflösung (z.B. 61 Megapixel bei der neuen Sony Alpha 7 R V).


Daher empfehle ich eine mindestens 256GB an Speicher pro SD-Karte.


Natürlich kann man auch kleinere Karten verwenden, muss dann jedoch ggf. während eines Shootings die Karte wechseln, was ich persönlich gerne vermeiden möchte.


Videogeschwindigkeitsklasse / Geschwindigkeitsklasse

Die Kürzel V30 bzw. bzw U3 stehen für die (Video-)geschwindigkeitsklasse beim Schreiben der Kamera auf die Speicherkarte. Hierbei gibt die Klasse Hinweise auf die minimale Schreibgeschwindigkeit.


V30 / U3        -          min. Schreibgeschwindigkeit 30 MB/s

V60 / U6        -          min. Schreibgeschwindigkeit 60 MB/s

V90 / U3        -          min. Schreibgeschwindigkeit 90 MB/s


Empfehlung: Minimum V30 / U3.


Lesegeschwindigkeit

Dies gibt an, wie schnell die Lesegeschwindigkeit der Speicherkarte ist, also wie schnell Daten von der Speicherkarte abgerufen werden können. Dies ist hauptsächlich interessant bei der Übertragung von Dateien auf den Rechner.


Die Lesegeschwindigkeit liegt hierbei oft deutlich über der Schreibgeschwindigkeit. So ist bei der hier vorliegenden UHS-I Karte eine Lesegeschwindigkeit von 200 MB/s möglich, während das technische Limit einer UHS-I Karte beim Schreiben bei gerade einmal 104 MB/s liegt.



3. Stativ

Eines der ersten Anschaffungen für jeden Fotografie-Einsteiger ist ein Stativ, welches es ermöglicht, neue Formen der Fotografie auszuprobieren. So können mit Stativen Langzeitbelichtungen durchgeführt oder Vlog-Videos gedreht werden. Der Einsatzbereich eines Statives ist hierbei äußerst variabel.


Hauptmerkmale eines Stativs

-      Material

-      Gewicht

-      Maximale Höhe

-      Stativkopf

-      Aufnahmestandard

-      Verriegelungsart


Gewicht

Einfache Stative aus Kunststoff oder Aluminium gibt es auf Amazon bereits für knapp 20 €. Hier merkt man jedoch schnell, dass die Materialien oftmals nicht die erhoffte Steifigkeit vorweißen, um verwacklungsfreie Aufnahmen bei Langzeitbelichtungen zu erzielen.


Hochwertigere Stative bestehen meist aus höherwertigen Materialien, beispielsweise Aluminium oder Carbon (Kohlefaser-Verbundstoff).


Das von mir genutzte Stativ von K&F Concept BA225 besteht aus einwandfrei verarbeitetem Carbon und Aluminium, welches es gleichzeitig äußerst leicht (994g mit Stativkopf) und verwindungssteif macht. Trotzdem beträgt die von K&F Concept zugelassene Traglast des Stativs 2,2kg. Meine Sony Alpha 7 III mit Smallrig-Cage und Tamron 28-75 2.8 (Gesamtgewicht 1650g) hält das Stativ auch im voll ausgefahrenem Zustand solide und zuverlässig. Somit sind verwacklungsfreie Aufnahmen möglich, ohne dass ich dafür zu sehr schleppen muss.


Empfehlung: mindestens ein hochwertiges Aluminium-Stativ kaufen. Carbon-Stative eignen sich primär für Reise und Wanderung, sind aber dementsprechend etwas teurer.


Maximale Höhe

Kamerastative kommen in verschiedenen Formen und Größen, welche je nach Einsatzzweck variieren. Stative für Home-Studios beispielweise sind oftmals im komplett ausgefahrenen Zustand knapp 2 Meter groß, um ein bequemes Arbeiten auf Augenhöhe zu ermöglichen.


Mein kleines Reisestativ von K&F Concept schafft es trotz seiner kompakten Maße von 35 cm im zusammengefalteten Zustand auf eine beachtliche maximale Höhe von 152cm bei voll ausgefahrenem Stativ.


Hier gilt abermals: kauft das, was ihr für euren Einsatzzweck am besten passt!


Stativkopf

Ein entscheidender Faktor für jedes Stativ ist, welcher Stativkopf verwendet wird. Hier gibt es essentiell zwei Arten, die anfangs relevant sind - Kugelkopf und Fluid-Kopf.


Kugelkopf als Industriestandard ist der Kopf für die meisten Stative, da hier eine Kugel in einer Halterung platziert wurde, in der sich die Kugel frei bewegen und durch einen Schraubverschluss in jeder erdenklichen Position verriegelt werden kann. So ist maximale Verwendungsfreiheit garantiert.

Nachteil ist die geringe Einstellungspräzision. Für Einsteiger ist dies jedoch mehr als ausreichend. Das Stativ von K&F Concept kommt mit einem top verarbeiteten Kugelkopf, welcher auch feinere Einstellungen zulässt.


Fluid-Stative, auch Fluid-Head-Stative genannt, sind vor allem im Bereich der Videografie anzutreffen, da hier größere Belastungen des Stativkopfes möglich sind. Ziel eines Fluid-Head-Stativkopfes ist es, möglichst ruckelfreie Schwenks und Kamerafahrten zu ermöglichen. Hierzu ist dieser Stativkopf meist auch mit einem Griff versehen, der diese Kamerafahrten ermöglicht.


Weitere Stativkopfarten:


-      Zweiwege-Neiger

-      Dreiwege-Neiger

-      Getriebe-Neiger

-      Pistolengriff

-      Panoramagriff

-      Gimbal

-      Motorisierter Stativkopf


Aufnahmemöglichkeiten

Es gibt mindestens genauso viele Aufnahmemöglichkeiten wie es Stativköpfe gibt. Wir wollen uns hier jedoch wieder auf die zwei gängigsten Aufnahmemöglichkeiten konzentrieren, einmal die Standardplatte mit ¼‘‘-Zoll Schraube und dann noch Arca-Swiss-Platten. Beide unterscheiden sich nur marginal in der Handhabung, da beide mittels einer Platte mit Kerbe in den Stativkopf über ein Klemmsystem befestigt werden.

Die „hochwertigere“ Variante ist das System von Arca-Swiss, da es eher vor Verrutschen der Kamera schützt und einen besseren Halt bietet. Außerdem sind die Arca-Swiss-Platten durch kleine Pins am jeweiligen Plattenende davor geschützt, dass die Platte bei zu geringer Befestigung mitsamt Kamera aus der Halterung rutscht und zu Boden fällt. Ein kleines Sicherheitsfeature, dass meiner Kamera nicht nur einmal da Leben gerettet hat.


Neben den zuvor genannten Arten haben viele Hersteller bereits ein eigenes „Quick-Release-System“.


Wie der Name schon andeutet, wird hier die Möglichkeit gegeben, die Kamera oder das Zubehör so schnell wie möglich, also meist ohne Schrauben, von der Befestigungsebene zu lösen. Die bekanntesten Quick-Release-Systeme sind:


-      Ulanzi F38

-      Falcam F50

-      Falcam F20

-      Manfrotto MOVE

-      Manfrotto Quick-Release

-      SmallRig HawkLock


Auch für den zuvor genannten Arca-Swiss-Standard gibt es Quick-Release Aufnahmen. Diese sind preislich jedoch meist deutlich über den Standardaufnahmen anzusiedeln.


Verriegelungsart

Als letzter Punkt ist noch die Verriegelungsart der Stativbeine zu nennen. Diese teilt sich in den meisten Fällen in eine von zwei Arten auf:


1.Schraubverriegelung


Die meisten Stative kommen mit einer Schraubverriegelung an den Stativbeinen. Durch einfaches Auf- und Zudrehen der Verriegelungen können so die Beine des Statives aus- und eingefahren werden. Hier ist wichtig, dass der Schraubverschluss sauber gearbeitet und vor eindringenden Staub und Dreck geschützt ist. Gleiches gilt auch für die Grifffläche des Schraubverschlusses, welche auch bei schlechten Bedingungen genügend Grip bieten muss, um den Schraubverschluss bedienen zu können.


Bei Carbon-Stativen ist beim Schließen von Schraubverschlüssen äußerste Vorsicht geboten, da es bei zu starken Drehen zur Beschädigung von Stativbeinen kommen kann!


Das von mir verwendetet Stativ von K&F Concept nutzt ebenfalls Schraubverriegelungen, welche in Windeseile geöffnet und geschlossen werden können. Gleichzeitig haben die Griffflächen genügend Grip, um diese auch bei schlechtesten Bedingungen zu nutzen. Sauber verarbeitet und leichtgängig lassen sich die Drehelemente der Schraubverriegelung nutzen. Gegen Eindringen von Staub und Dreck sind diese ordentlich geschützt-


2.Klemmverriegelung


Die zweite Art, Stativbeine zu Ver- und Entriegeln ist die sogenannten Klemmverriegelung. Hier wird das Stativbein einfach mittels einer angebrachten Klemme geöffnet und geschlossen.

Vorteile hierbei sind die einfache Handhabung, die geringere Schmutzanfälligkeit und die visuelle Wahrnehmbarkeit einer geöffneten Klemme. Nachteile liegen in der Stärke der Klemmvorrichtung und der geringen Anwendbarkeit bei gewissen Materialien. So werden Klemmverriegelungen selten bei Carbon-Stativen genutzt, da die meist zweiseitige Kraftausübung der Klemme auf das Stativbein zu Schäden am selbigen führen kann.


Sonstiges

Sollte ich dein Interesse an dem von mir genutzten Stativ von K&F Concept geweckt haben, folge einfach folgendem Link:


K&F Concept Travel Tripod

 

Mit dem Code - DETRIPOD05 - bekommst du zusätzlich 5% Rabatt auf den Einkaufspreis!



4. Kameragurte

Dieses Thema wird deutlich kürzer - nichts desto trotz ist es sehr wichtig!

Ich spreche von Kameragurten, die für mich einfachste Art, meine Kamera zu tragen und stets einsatzbereit zu haben.


Warum upgraden?

Bei nahezu jeder modernen Kamera ist ein Kameragurt im Lieferumfang mit enthalten. Diese Gurte erfüllen ihren Zweck, sind jedoch in der Handhabung oft hakelig und wenig überzeugend. Außerdem sind diese oft sehr schmal und unbequem, was ihn auf Dauer einfach nur nervig macht.


Daher empfehle ich, dass du dir einen hochwertigen neuen Kameragurt zulegst. Die Frage ist nur: welchen? Es gibt eine Vielzahl von Kameragurten zum Nachrüsten, von stylish-modern in diversen Looks bis hin zu schlicht und effizient. Mein persönlicher Favorit sind die Produkte von Peak Design.


Kameragurte von Peak Design

Der USP bei den Produkten von Peak Design ist deren Versatilität. Der Kameragurt wird hierbei an der Kamera mittels Connector-Schlaufen befestigt und kann innerhalb von Sekunden mit nur einer Handbewegung an der Kamera angebracht oder von dieser entfernt werden. Außerdem können diese Connectoren ganz einfach an verschiedenen Kameras befestigt werden, um so einen Kameragurt an mehreren Kameras nutzen zu können. Einfach per Knopfdruck die Verbindung lösen und den Kameragurt an die Connectoren der anderen Kamera in Windeseile anbringen.


Die Kameragurte von Peak Design gibt es weiterhin in verschiedenen Ausführungen und Größen. Hierbei bestechen diese durch herausragende Verarbeitungsqualität und Robustheit. Deine Kamera ist somit stets sicher mit dir verbunden und auch vor Diebstahl, gerade in belebten Gebieten, gut geschützt!


Neben dem Kameragurt von Peak Design empfehle ich weiterhin deren Handschlaufe, die über dasselbe Connectoren-System an die Kamera angebracht werden kann. Die Handschlaufe ist mitunter eines der meistgenutzten Kamera-Equipments die ich besitze.


Zugegebener Maßen sind die Produkte von Peak Design nicht gerade billig, aufgrund ihrer herausragenden Qualität und Nutzerfreundlichkeit aber in meinen Augen jeden Cent wert.



5. Objektivfilter

Neben den bereits genannten Objektiven sind dazu passende Objektivfilter eine der besten Kamera-Equipments, die man sich kaufen kann.


Hierbei gibt es eine Vielzahl an diversen Filtern, die man kaufen kann. Ich möchte hier lediglich kurz auf die drei wichtigsten Filterarten eingehen, die da wären:


Die wichtigsten Filterarten

  1. ND-Filter
  2. UV-Filter
  3. CPL-Filter


ND-Filter

ND-Filter (Neutral Density) ermöglichen es, das einfallende Licht in den Sensor zu verringern. Dies hilft beispielsweise, eine Langzeitbelichtung am Tag durchzuführen, ohne dass das Bild anschließend überbelichtet ist. Außerdem kann bei Videoaufnahmen die Belichtungszeit an die FPS angepasst werden, um so den „Rolling Shutter“ zu verhindern.


ND-Filter gibt es entweder variabel (z.B. ND 4-200) oder fix (z.b. ND 8, ND 16, etc.). Die Zahl steht hierbei für die „Stopps“, um die ich mein Bild verdunkeln kann. Desto höher die Zahl, umso weniger Licht gelangt an den Sensor.


Ich persönlich verwende einen variablen ND-Filter von K&F Concept. Wenn du mehr über meinen ND-Filter erfahren möchtest, lies dir doch einfach mein Review zu besagtem ND Filter unter folgendem Link durch!


Hier wird die Funktionsweise und Anwendungsbereiche eines ND-Filter nochmal genauer erläutert.


UV-Filter

Genauso wie UV-Licht (Ultraviolettes Licht) schädlich für unsere Augen und Haut sein kann, kann zu viel UV-Licht auch Schäden an deinem Kamerasensor verursachen. Daher empfiehlt es sich, bei zu starker UV-Belastung einen UV-Filter an deinem Objektiv zu befestigen. Die Teile kosten wirklich nicht die Welt (ca. 20€) und können deine Kamera lange schützen.


Bonus: Der UV-Filter ist eine zusätzliche Glasschicht. Sollte dir also mal was gegen das Objektiv kommen und dieses verkratzen, wird nur der Filter beschädigt, der leicht und kostengünstig zu wechseln ist.


CPL-Filter

CPL-Filter (Circular Polarization Filter), oft auch Polarisationsfilter genannt, reduziert das blendende Licht, das von Objekten widergespiegelt wird. Somit kommt ein CPL-Filter beispielsweise bei Portraitfotografien zum Einsatz, um die Reflektionen auf der Haut des Models zu minimieren und einen gleichmäßigeren Hautton zu erzielen. In der Naturfotografie kann mit einem CPL-Filter beispielsweise die Reflektionen auf der Wasseroberfläche minimiert werden, was es ermöglicht, unter der Wasseroberfläche liegende Objekte zu fotografieren.


Weitere Filterarten

  1. Grauverlaufsfilter
  2. Farbkorrekturfilter
  3. Nebelfilter
  4. Spezialeffekt-Filter



6. Kamerarucksack

Was bringt einem all das Equipment, wenn man es nirgendwo hin mitnehmen kann? Eine Transportlösung muss also her. Hier empfiehlt sich in den meisten Fällen ein guter Kamerarucksack.


Hochwertige Kamerarucksäcke sind gut durchdacht und ermöglichen eine intuitive Handhabung. Außerdem können sie je nach Einsatzgebiet im Stil angepasst werden, um beispielsweise nicht mit einem riesigen Wanderrucksack durch die Stadt laufen zu müssen.


Arten von Kamerarucksäcken

Kamerarucksäcke teilen sich grob in zwei Kategorien auf:


  1. Dedizierte Kamerarucksäcke
  2. Kamerarucksäcke mit extra Stauraum


Dedizierte Kamerarucksäcke

Diese Rucksäcke dienen nur einem einzigen Zwecke: Kameras und Zubehör verstauen. Diese sind also der ideale Partner für längere Fototouren oder wenn es das Wichtigste ist, das gesamte Equipment mitzunehmen. Meistens sind diese Rucksäcke in ein großes Abteil, welches mittels Klett-Trenner die Kameras, Objektive, Drohne etc. im Rucksackinneren aufbewahrt, und ein kleines Abteil aufgegliedert, welches für Laptop, Speicherkarten und Kabel platz bietet.


Eine weitere Aufteilung dieser dedizierten Kamerarucksäcke ist in Outdoor- und Urban-Rucksäcke möglich. Hauptunterschied hierbei ist das Erscheinungsbild der jeweiligen Rucksäcke als auch die Befestigungs- / Tragemöglichkeiten an der Außenhaut der Rucksäcke:


Empfehlung Outdoor: LowePro Protactic 450 aw ii / Tenba Axis v2 32L

Empfehlung Urban: Peak Design Everyday 30L v2


Kamerarucksäcke mit Stauraum

Aber was ist, wenn ich in meinem Rucksack auch noch andere Dinge transportieren möchte? Etwa eine Jacke oder ein Sweatshirt? Hierfür gibt es Rucksäcke, die sowohl ein Abteil für Kameras und Zubehör besitzen (zumeist auch herausnehmbar) und ein Abteil für klassischen Stauraum (oftmals sog. Rolltop).


Ich selbst nutze hier meinen schwedischen Riesen, den Thule Covert 32L. Dieser hat zwei Abteile.

Im unteren befindet sich ein herausnehmbares Pouch mit genügend Platz für meine Kamera und zwei zusätzliche Objektive. Außerdem sind im Innenbereich mehrere Verstaumöglichkeiten für SD-Karten, SSD-Festplatten oder Kabel.

Im oberen Rolltop-Abteil habe ich genügend Platz, Schuhe und Klamotten unterzubringen wie in einem klassischen Rucksack. Seitlich ist noch eine Flaschenhalterung angebracht, welche gleichzeitig als Stativhalter genutzt werden kann.

Außerdem sind an der Front mehrere Klappen angebracht, unter denen sich weitere Taschen und Abteile befinden, um Kamerazubehör zu verstauen.


Meistens nutze ich den Rucksack so, dass ich im unteren Abteil meine Kamera samt Ersatzobjektive, Filter, Kabel und SD-Karten unterbringen, im oberen Rolltop-Abteil die Drohne in eigener Tasche und im Seitenfach das Stativ bzw. den Gimbal. So habe ich stets noch genügend Platz, auch mal eine leichte Jacke mitzunehmen. Somit ist der Thule Covert 32L für mich der ideale Begleiter auf Wanderungen und Reisen.



7. Ersatzakku

Gibt es hierzu viel zu sagen? Ich denke nicht. Die beste Kamera, die neueste Drohne und der stärkste Gimbal bringen mir nichts, wenn deren Akku leer ist. Zwar haben sich die Akkulaufzeiten aufgrund ausgereifterer Technik in den vergangenen Jahren deutlich verbessert, ich würde jedoch trotzdem nicht auf einen Ersatz-Akku verzichten. Auch wenn dies vielleicht nur meinem Seelenfrieden dient.


Ich selbst habe stets mindestens einen Ersatz-Akku für meine Sony Alpha 7 III sowie für meine DJI Mini 3 Pro dabei. Ebenfalls nehme ich ein Ladegerät mit, um diese Akkus gegebenenfalls vor Ort laden zu können.


Original oder Drittanbieter?

Eine oft gestellte Frage ist: die teuren Original-Akkus verwenden oder Akkus von Drittanbietern nutzen?

Hierzu ist meine Meinung klar. Wenn Drittanbieter-Akkus, dann nur von namhaften Herstellern!

Ich selbst verwende bei meiner Kamera Ersatz-Akkus von Drittanbietern, genauer gesagt von Neewer, ohne jemals Probleme mit diesen erlebt zu haben.

Bei meiner Drohne setze ich voll und ganz auf die Original-Akkus von DJI, hier ist mir das Thema Drittanbieter-Akkus einfach zu heikel.


Tipp: Mehrfachstecker für 12V-Buchse im Auto beschaffen. So kann man das Equipment unter der Fahrt einfach laden und muss sich noch weniger Sorgen um die Akkulaufzeit machen. Adapter mit bis zu 100W Ladegeschwindigkeit gibt es auf Amazon für um die 35 €.



8. Kameracage

Vielleicht schon etwas fortgeschritten aber für mich unabdingbar, besonders im Bereich der Videografie. Ein guter Kameracage macht aus deiner Kamera ein echtes Schweizer Taschenmesser.


Warum ein Kameracage?

Ein Cage ermöglicht es dir, diverse Erweiterungen an deine Kamera anzubringen, um so ein echtes Film-Rig zu erstellen, welches dir die Videoaufnahme deutlich erleichtert.


Ohne Cage hat eine normale Kamera meistens nur eine Aufnahmemöglichkeit am Kamerabody, den sog. „Hot Shoe“, der zumeist über dem Sucher angebracht wird und zur Verbindung von Aufsteckblitzen gedacht ist. Gleichzeitig kann dieser aber auch mit entsprechenden Adaptern zur Befestigung von externen Monitoren, Mikrofonen oder sogar Griffen genutzt werden, auch wenn ich persönlich dringend von letzteren abraten würde.


Ist dieser Hot-Shoe-Mount besetzt, ist es nicht mehr möglich, weitere Anbauteile an der Kamera anzubringen. Hier kommt der Kameracage in Spiel.


Wie befestige ich den Kameracage?

Zumeist wird ein Cage mit einer ¼‘‘-Schraube am Boden der Kamera befestigt. Anschließend hat man am Boden, an beiden Seiten und an der Oberseite der Kamera diverse Gewinde und Befestigungsmöglichkeiten, um weitere Anbauteile anzubringen


Ich nutze einen Cage von SmallRig die Befestigungsmöglichkeiten um zwei weitere Cold-Shoe-Mounts erweitert. Weiterhin bietet mir der Cage diverse 1/4‘‘- und 3/8‘‘-Zoll Gewinde, an denen ich über eine der vier gängigen Befestigungsarten Zubehör anbringen kann.


Was und wie befestigen?

Die vier gängigen Befestigungsarten:


  1. Schraubbefestigung: Standardbefestigung mittels Schraube und Gewinde
  2. Cold-Shoe: Klemmvorrichtung
  3. ARRI-Mount: Schraubbefestigung mit seitlichen Guides
  4. Nato-Rail: Klemmvorrichtung mit Quick-Release


Neben den vier genannten Befestigungsarten gibt es noch eine fünfte Art, die sogenannte „Rosette“. Diese wird hier jedoch nicht behandelt, da ich kein Equipment mit dieser Befestigungsart besitze.


Der Vorteil eines Cages ist, dass dieser auch modular durch Anbauteile erweitert werden kann. Fehlt dir zum Beispiel noch ein Cold-Shoe-Mount, kannst du einfach ein Erweiterungsmodul kaufen und dieses mittels Schraubvorrichtung an deinem Cage befestigen. Gleiches gilt für die anderen Befestigungsarten.


Welche Anbauteile nutze ich?

Ich selbst befestige in meinem Film-Rig folgende Anbauteile:


-      Seitlicher Griff links via Schraubbefestigung

-      Top-Handle via ARRI-Mount

-      Externer Monitor via Cold-Shoe

-      Mikrofon via Cold Shoe

 

All diese Erweiterungen könnte ich nicht einfach so an meine Kamera montieren. Daher ist für mich ein hochwertiger Kameracage wirklich Gold wert.


Zusätzlich dient die Unterseite meines SmallRig-Cage als Aufnahme für Arca-Swiss-Systeme, weshalb ich meine Kamera an meinem Stativ und meinem Gimbal ohne zusätzliche Adapterplatte verwenden kann. Dies erleichtert die Handhabung im täglichen Gebrauch erheblich.


Du willst noch mehr zum Thema Kameracage wissen?

Bekannte Kamera-Cage Hersteller (und Zubehör):


-      SmallRig (Marktführer)

-      Falcan

-      Tilta


Wenn du mehr über das Thema Kameracage, Befestigungsmöglichkeiten und Film-Rig erfahren möchtest, empfehle ich dir das Video von DSLR Video Shooter zu diesem Thema unter folgendem Link:


https://www.youtube.com/watch?v=oTimNZLl6AM



9. Reinigungskit

Wer kennt es nicht: man kommt nach Hause, lädt alle Fotos und Videos auf den PC und möchte sie in all ihrer Glanz und Gloria auf dem großen PC-Bildschirm betrachten und schon beim ersten Bild das man öffnet passiert es! Man entdeckt einen oder mehrere hässliche Flecken im Bild, besonders in den helleren Bereichen. Dies sind kleine Staubeinschlüsse und Dreckpartikel, die sich im Laufe der Zeit, insbesondere beim Objektivwechsel, auf dem Kamerasensor abgelagert haben.


Hier hilft nur noch eins: Sensor reinigen. Viele Kamerafachgeschäfte bieten diesen Service für relativ wenig Geld an. In Anbetracht der Tatsache, dass ein Kamerasensor das Herzstück einer jeden Kamera ist und gleichzeitig ein hochsensibles und -technisches Bestandteil der Kamera darstellt, haben viele Angst davor, diese Reinigung selbst vorzunehmen.


Dir sei gesagt: das kann mit dem richtigen Reinigungskit, ein bisschen Geduld und einer guten Anleitung wirklich fast jeder. Und das Ergebnis ist den Aufwand allemal wert!


Anleitung Sensorreinigung

Gute Reinigungskits kosten zwischen 15 – 20 € auf Amazon und sollten folgendes beinhalten:


-      Cleaning Swabs (einzeln verpackt und verschweißt)

-      Flüssig-Reiniger

-      Anleitung


Ich selbst nutze das Reinigungsset von Lens-Aid, welches in seiner Handhabung einfach und intuitiv funktioniert.


Ablauf einer Kamerasensor Reinigung:


  1. Kamera und Objektiv trennen
  2. Sensor von groben Verunreinigungen mit Blasebalg (separat erhältlich) befreien - hierbei Kamera mit dem Sensor in Richtung Boden halten, damit Staub leichter entfernt und kein neuer Staub eingeschlossen werden kann
  3. Objektiv ebenfalls mit Blasebalg von groben Verunreinigungen befreien
  4. Reinigungsflüssigkeit öffnen
  5. Cleaning Swab aus Verpackung nehmen, Reinigungsfläche nicht berühren
  6. Reinigungsflüssigkeit auf Kante der Reinigungsfläche aufbringen (je nach Herstellerangabe, zumeist drei Tropfen)
  7. Reinigungsmittel kurz in den Swab einwirken lassen
  8. Swab mit Reinigungsfläche auf einer Seite des Sensors ansetzen
  9. Je einmal in jede Richtung mit dem Swab über den Sensor ziehen - hierbei behutsam minimalen Druck ausüben
  10. Swab entfernen
  11. Sensor kurz lufttrocknen lassen
  12. Kamera und Objektiv wieder zusammenführen


Wer nicht so viel lesen sondern eher kucken möchte, dem empfehle ich das Youtube-Video zu diesem Thema von DAVISION unter folgendem Link:


https://www.youtube.com/watch?v=iexvpnG7E5Y


Und wenn ich mich nicht traue?

Wer sich überhaupt nicht traut, dem empfehle ich dringend, diese Reinigung beim Fachgeschäft durchführen zu lassen!



10. Externe Festplatten

Wenn man dann mal angefangen hat zu Fotografieren und zu Filmen möchte man das ganze ja auch irgendwo abspeichern. Schnell merkt man dann, dass der interne Speicher des eigenen PC an seine Kapazitätsgrenzen stößt.


Was also tun? Na klar, eine externe Festplatte kaufen. Da dieses Feld jedoch sehr ausführlich ist und bei manchen Menschen religionsartige Ausmaße annimmt möchte ich hier nur einen kurzen Überblick zu den möglichen Varianten geben.


Welche Festplatten gibt es?

Externe Festplatten gliedern sich grob in zwei verschiedenen Überkategorien. Einerseits gibt es vereinfacht gesagt die großen und langsamen HDD (Hard Drive Disc) Festplatten, die sich hervorragend als Massenspeicher eignen um günstig und effizient eine große Menge an Daten zu speichern.


Andererseits gibt es die sogenannten SSD (Solid State Drives), die mittels Flashspeicher Daten deutlich effizienter und somit schneller speichern und abrufen können. Hier liegt der Preis pro Speichereinheit jedoch deutlich über dem von HDD (1 TB kostet bei HDD meist um die 25€, während der gleiche Speicher bei einer SSD oftmals das doppelte und dreifache kostet).


Vor- und Nachteile

Vorteile SSD:


-      Schnell

-      Kompakte Größe

-      Leiste

-      Keine externe Stromquelle benötigt

-      Für Speichern von Anwendungen sehr gut geeignet (z.B. Programme / Spiele / etc.)


Nachteil SSD:

-      Teuer


Vorteile HDD:

-      Günstig

-      Viel Speicher pro Einheit möglich (einzelne HDD mit bis zu 20 TB Speicher)


Nachteile HDD:

-      Langsamer und ineffizient

-      Weniger kompakte Größe (meist 3,5 Zoll)

-      Weniger zur Speicherung von Anwendungen geeignet da zu langsam beim lesen / schreiben

-      Je nach Größe wird eine externe Stromquelle benötigt.


Man sieht also, dass eine HDD zumeist als Massenspeicher nutzbar ist, um weniger oft genutzte Daten sicher zu speichern.


SSD wiederum stellen einen guten und schnellen Speicher dar, von dem aus Anwendungen auf die Daten zugreifen können, als wären diese direkt auf dem PC gespeichert.


SSD: NVME und M2

SSD sind wiederum grob in zwei Arten eingeteilt: M2 SSD und NVME.


M2 SSDs sind hierbei die größere und langsamere Variante, NVME die deutlich schnellere (bis zu 7000 MB/s an Lesegeschwindigkeit möglich). Der große Unterschied zwischen M2 und NVME ist hauptsächlich die Konnektivität zwischen Festplatte und PC, da diese oft einen Flaschenhals in der Datenübertragung darstellt. Während M2 SSD nur über Kabel oder einen anderen Anschluss an den PC angebracht werden können, ist es bei NVME-Festplatten möglich, diese ohne Umschweife direkt auf das Motherboard eines PCs zu schrauben, wobei eine Datenübertragung ohne jeglichen Geschwindigkeitsverlust ermöglicht wird. Dies ist natürlich die schnellste Form der Datenübertragung.


Mein Speichersetup

Kurz zu meinem eigenen Speichersetup:


In meinem MacBook Pro M1 arbeitet eine NVME SSD mit 512 GB Speicher, welche ich für alle primären Anwendungen wie Adobe Premiere Pro, Spotify, etc. nutze. Dieser Speicher dient lediglich als kurze Zwischenstation zur Verarbeitung, bevor ich die Daten anschließend auf meinem HDD-Massenspeicher endgültig abspeichere.


Als externe Festplatten besitze ich zwei SSD-Platten mit jeweils 1 TB Speicher.


Einmal besitze ich die SanDisk Portable SSD 1TB, welche in einem robusten Gehäuse von mir als Speicher bei Fotoshootings und Eventshootings genutzt wird, um alle Daten vor Ort auf einer zusätzlichen Festplatte schnell und effizient abzuspeichern. Dies ist meine Backup-Lösung vor Ort, um einen Datenverlust zu vermeiden.


Meine zweite SSD ist eine Samsung 970 EVO mit 1 TB Speicher, die ich in ein externes NVME-Gehäuse verbaut habe, um diese als Edit-Festplatte zu verwenden, auf der ich all meine Assets für Videoschnitt und Bildbearbeitung wie LUTs, Overlays und After Effects Presets abgespeichert habe.


Als Massenspeicher direkt an meinem Home Setup angeschlossen nutze ich zwei HDD-Festplatten von WD Elements. Diese haben jeweils 1 bzw. 2 TB an Speicherkapazität, was zunächst ausreichend ist.


Weitere Möglichkeiten

Bei Massenspeicher gibt es noch die Möglichkeit, mittels NAS einen Homeserver aufzubauen, die im eigenen Netzwerk als Massenspeicher von mehreren Geräten genutzt werden können. Dies ist jedoch ein eigenes Thema, welches diesen Rahmen hier deutlich sprengen würde.


Ebenfalls lasse ich das Thema Cloud-Speicher komplett außen vor. Hierzu kann ich nur sagen, dass ich persönlich ein Abonnement bei Dropbox über 2 TB Speicher pro Monat habe, welches ich ebenfalls zur Datensicherung nutze. Hierzu ein andermal mehr.



VERDIKT

Dies ist mein Top 10 Kameraequipment, welches man meiner Meinung nach als Einsteiger, Fortgeschrittener oder Profi unbedingt besitzen sollte.


Ich hoffe ich konnte dir bei deiner Entscheidung, was du dir als nächstes von deinem hart verdienten Geld kaufen sollst um dein Equipment zu erweitern, weiterhelfen!


Was fehlt bei meiner Liste? Was sollte unbedingt dabei sein? Lass es mich einfach wissen und nimm Kontakt zu mir auf oder schreib es in die Kommentare!


Ich freue mich darauf, von dir zu hören!


Lass Es mich wissen!

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